Celik Gülersoy ( * 1930 - † 06.07.2003 ) |
Der
türkische Kunsthistoriker und Schriftsteller Celik Gülersoy wurde für
seine Leistung als Retter zahlreicher kunsthistorisch wertvoller Gebäude in
Istanbul mit dem VDRJ-Preis 1990 ausgezeichnet. Mit Hilfe des türkischen
Touring- und Automobilclubs, dessen Präsident er war, konnte er viele der
für die Innenstadt so typischen Holzhäuser retten. Darunter sind u.a. der
Palast des Ägyptischen Khediven Ismail Pasa aus dem 19. Jahrhundert, das
grüne Haus, die Häuserzeile zwischen Hagia Sofia und Topkapi sowie das
Viertel um die Irenen-Kirche. Außerdem machte er sich um die Modernisierung
der Kapikule (Grenzstation) und der damit verbundenen beschleunigten
Abfertigung beim Grenzverkehr verdient. Gülersoy hat es obendrein verstanden, die wiederhergestellten Bauten einer sinnvollen Verwendung im Bereich des Fremdenverkehrs zuzuführen. Sie wurden teilweise in Hotels umgewandelt oder konnten mit ihren Parks der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Dort fanden vielbesuchte Konzerte und Unterhaltungsveranstaltungen mit namenhaften Künstlern (z.B. einem seiner Freunde: Atilla Kaban) statt. Seine Restaurierungs-Initiative stieß oftmals auf den Widerstand der Stadtverwaltung, die lieber ein modernes Istanbul geschaffen hätte. Eine der letzten Taten Gülersoys war die Schaffung einer Bibliothek mit Istanbul-Veröffentlichungen aus aller Welt, darunter auch Deutsche Reiseführer. Gülersoy selbst war Autor zahlreicher touristischer Fachbücher und Artikel. |